Sonntag, 26. Oktober 2014

Seit drei Wochen kein neuer Eintrag mehr...

...und schon wieder so viel Neues.
 
Hallo meine Lieben,
ich hoffe es geht euch allen gut und genießt eure Herbstferien.
Ich gehe wieder zur Schule und lebe mein Leben. Doch in letzter Zeit gab es für mich hier zwei sehr besondere Ereignisse, über die ich nun berichten möchte.
Das wäre einmal die Wahl zur Schulprinzessin.
Samstag, 18. Oktober hieß es für mich also um 6 Uhr morgens aufstehen um mich zu schminken und dann ab in die Schule. Dort traf ich dann auf gefühlte 1000 Leute die mich alle angestarrt und Fotos mit mir gemacht haben. Dann mussten wir uns noch den Blicken der Jury unterziehen und ein bisschen für die Presse posen. Eigentlich nicht so mein Ding, aber ich habe mein Bestes gegeben und siehe da, tatsächlich gewonnen (Mit viel Charme und Charisma wie mein Schulleiter meinte :D). Meine Klasse ist natürlich ziemlich stolz auf mich, aber seht selbst:
Der kleine Teil meiner Klasse, der an diesem Tag anwesend war. Die anderen 12 Leute haben geschlafen...:D
 
Mit meiner besten Freundin hier
 
Vielleicht fragt ihr euch, warum wir ein Portugal Schild vor uns halten und alle diese Sporttrikots anhaben? Das liegt daran, dass ab morgen, also Montag, die olympischen Spiele an meiner Schule beginnen und jede Klasse ein anderes Land ist. An diesem Tag wurde auch ganz feierlich diese olympische Feuer angezündet (gibt es dafür einen Fachbegriff? Wenn ja fällt er mir gerade nicht ein)
Im Hintergrund das Feuer
 
Mit meinen Gegnerinnen
 
 
Das zweite große Ereignis fand noch am selben Abend statt. Und zwar war dies ein 15. Geburtstag. Viele von euch mögen sich nun vielleicht denken, dass dies doch nichts besonderes ist.
Und ich sage euch, dass es hier in Südamerika etwas Besonderes ist! Der 15. Geburtstag ist hier das größte Fest einer Frau. Ja ihr habt richtig gehört. Die Familien geben bis zu 20.000$ aus, um ihrer Tochter ein schönes und pompöses Fest zu bereiten. Mit 15 Jahren wird das Mädchen dann hier in den Kreis der Frau aufgenommen.
 
 Mit meiner Cousine und ihrem Kumpel
 Das Mädchen, dass 15 Jahre alt wurde, beim anschneiden der Torte
Und hier noch das wirklich sehr glamuröse Kleid
 
 
Der Geburtstag war wieder typisch ecuadorianisch mit viel Musik, Essen und guter Stimmung! Wie sehr ich diese Fiestas hier liebe!
 
Samstagabend war ich auf einem Festumzug hier in der Stadt. Konnte leider nicht mehr Bilder machen, da man mir sonst vermutlich mein Handy gestohlen hätte :(
Meine Stadt Santo Domingo. Im Hintergrund sieht man schon die Anden
 
Auch sonst geht es mir noch gut. Ich bin unter der Woche eigentlich jeden Nachmittag unterwegs, sodass kaum Langeweile aufkommt.
Am 5. November fahre ich in den Regenwald, wonach sicher wieder ein neuer Eintrag folgen wird.
Ich entschuldige mich, dass der Eintrag sehr sehr unstrukturiert geworden ist, aber irgendwie spiegelt es meine Persönlichkeit wieder :)
 
Hier noch ein paar Unterschiede/ Fakten zu Ecuador 
 
...im Auto angeschnallt habe ich mich das letzte Mal in Deutschland
...ALLE, wirklich ALLE Ecuadorianer/innen können tanzen
...es ist seit 10 Wochen kein Tag ohne Reis vergangen
...Essen ist spottbillig und bekommt man sehr gut und reichhaltig an jeder Straßenecke
...Kleidung und Hygieneartikel sind dafür umso teurer
...Ecuadorianer reden viel und vor allem laut
...extrem viele Jugendliche sind hier schwanger, da sie nicht aufgeklärt sind und es auf Partys gern mal krachen lassen
...Jungen/Männer tragen Frauen auf Händen. Tragen ihren Rucksack, helfen ihr ins Auto...(eine Sache an die ich mich immer noch gewöhnen muss)
...Ich habe noch keine Frau gesehen die größer war als ich (1,70 m)
 
So, das wars auch schon.
Ich melde mich wieder nach dem Jungel,
hab euch alle unendlich lieb und vermisse euch,
Pauline







Montag, 6. Oktober 2014

Galapagos, Bilderflut & I'm still alive

Hola Muchachos,
ja ich melde mich auch mal wieder! Es geht mir gut, ich lebe noch und überfallen oder ausgeraubt wurde ich auch noch nicht :)
Der eigentliche Post soll jedoch um meinen Kurztrip auf Galapagos gehen, von dem ich gestern mit meiner Familie zurück gekehrt bin.
Ich habe mit meinen beiden Brüdern und einer befreundeten Familie in einem Hotel gewohnt. Die Lage war relativ zentral und sehr schön in einem kleinen Dorf gelegen. Wir hatten dann jeden Tag geführte Touren, wie z.B. zum "Tortuga Bay" oder dem "Playa de Amor"
Ich muss wirklich sagen, dass Galapagos das Paradies ist und ich manchmal echt vergessen habe, dass ich in Ecuador und nicht im Film bin ( Nur die Musik hat mich in die Realität zurück geholt)
Aber hier ein paar Bilder, weil sie einfach mehr aussagen als mein Gelaber hier :D

 
Vorne sieht man eine Art Regenwald und wenn man 20 min mit dem Auto gefahren ist stand man mitten in der Wüste. Krass wie vielfältig eine kleine Insel ist



Das Dorf in dem wir auf der Insel "Santa Cruz" gewohnt haben
 



Die berühmten Leguane und Riesenschildkröten von Galapagos
Mit meinen Brüdern am Traumstrand "Tortuga Bay"
 Ja man findet sogar Seerobben mitten auf der Straße und auch an einigen Stränden




Ein Kanal der sich über 10000 von Jahren durch die Klimaveränderung und die dadurch enstehende Erosion gebildet hat (Wenn ich es richtig verstanden habe, denn unser Guide sprach nur spanisch)

 Da haben wir die Lagunen der Insel besichtigt, war sehr schön und man konnte einfach mal abschalten


Und nach 2,5 Tagen hieß es dann schon wieder "Adios Galapagos".

Und nun? Nun habe ich noch eine Woche Ferien, die ich dazu nutzen werde, ein Kleid zu kaufen. Denn ich wurde von meiner Klasse zur "Klassenprinzessin" gewählt und werde am 17. Oktober gegen die anderen Prinzessinnen aus anderen Kursen antreten, wobei dann die schönste Schulkönigin wird. Was das für einen Sinn macht verstehe ich noch nicht so ganz, aber naja so sind die Ecuadorianer eben :D Ich werde mich also in ein Minikleid quetschen und auf hohen Schuhen über den Schulhof stolzieren und mich den Blicken der Jury unterziehen :D

Ich bin jetzt seit 6 Wochen hier und bin richtig angekommen! Ich vermisse Deutschland und ich habe meine Rosarote Brille abgelegt und beginne auch irgendwie die Welt aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Ich merke wie sehr sich meine Wertvorstellungen von denen der Menschen hier unterscheiden. Ein paar von hier, die mir gefallen beginne ich auch einzutauschen, andere wiederum verfluche ich :D
Ich habe hier mittlerweile viele Situationen gemeistert, die ich in Deutschland hätte nie erleben dürfen und merke wie ich mehr und mehr wachse; innerlich.
Auch die Sache 10.000 Km getrennt zu sein von Familie und Freunden ist nicht immer leicht. Wenn ich abends im Bett liege und daran denke, wie einfach manche Situationen in Deutschland wären muss ich schon manchmal die eine oder andere Träne wegblinzeln. Oder wenn ich mit meiner Mama schreibe oder mit Jana das ganze Haus unterhalte, bei unseren nahezu täglichen Sprachnachrichten, denke ich mir manchmal, wie toll es jetzt wäre meine Mama  zu umarmen oder mit meinen Freundinnen zusammenzusitzen und zu reden...und dennoch liebe ich es hier zu sein und habe meine Entscheidung hergekommen zu sein noch keine Sekunde bereut, auch wenn es nicht immer einfach ist. Dafür zeigt es mir, was für tolle Menschen in Deutschland auf mich warten.

Was steht noch so an die nächsten Wochen? Im Oktober nicht mehr viel. Freunde treffen, zur Schule gehen, Sport machen...Alltag eben :D Vielleicht fahren wir noch ein Wochenende an den Strand.
Anfang November fahre ich für eine Woche mit allen anderen Austauschschülern in den Dschungel und mit meiner Familie in eine Bergstadt nahe der Grenze zu Peru.
Im Dezember will ich mit einer Freundin (jaa meine liebe Toni :D) in die Armenviertel von Santo Domingo fahren und den Menschen dort eine Vorweihnachtliche Freude bereiten.
Ihr seht, es gibt viel zu tun und ich melde mich bald, mit neuen Bildern, Eindrücken und Erfahrungen,
Besos,
Pauline